Die qualifizierte Wachstumsdiagnostik als grundlegende Voraussetzung für eine Therapie der Wachstumsstörung

Das Wachstum des Menschen ist primär ein nicht-linearer Vorgang, der eine Zunahme an Körpergröße durch Zellvermehrung und einen parallel dazu verlaufenden kontrollierten Zelltod beinhaltet. Das individuelle Wachstum wird dabei in erster Linie durch die Wechselwirkung zwischen der konkreten genetischen Disposition und mannigfaltigen exogenen Einflüssen wie beispielsweise die psychosoziale Umwelt und die Ernährung beeinflusst. Dazu kommen als maßgebliche physiologisch-hormonelle Einflussfaktoren die klassischen endokrinen Regelkreise, die überwiegend vom Hypothalamus im Gehirn über die Hypophyse gesteuert und kontrolliert werden.

Welche Ursachen gibt es für die Wachstumsstörung?

Liegt eine temporäre oder gar chronische Störung des natürlichen Wachstumsprozesses vor, gibt es dazu verschiedene Ursachen.
Hierzu gehören:

  • diverse Defekte des Erbmaterials
  • chronische Erkrankungen wichtiger Organe (zum Beispiel chronische Niereninsuffizienz)
  • primär hormonelle Ursachen (wie etwa eine Unterfunktion der Schilddrüse)
  • Rezeptordefekte beim Stoffwechselkreislauf der Wachstumshormone
  • Stoffwechseldefekte bei ursächlichen Ernährungserkrankungen

Welche Behandlungsmöglichkeiten bietet die Wachstumsdiagnostik?

Insbesondere müssen die verschiedenen Störungen beim Wachstum von Kindern auf der Basis laborchemischer und klinischer Richtlinien präzise und klar festgestellt werden. Dazu dienen die vielfältigen Methoden der medizinischen Wachstumsdiagnostik.
Das wichtigste Verfahren dieser qualifizierten Diagnostik ist insbesondere die Messung des Knochenalters. Zu diesem Zweck wird zunächst ein genaues Röntgenbild der linken Hand erstellt. Manchmal wird hierzu allerdings auch die Ultraschalltechnik eingesetzt. Wird durch eine genaue Vermessung der Röntgen- oder Ultraschallbefunde und anschließendem Vergleich mit der individuellen, genetischen Zielgröße eine signifikante Abweichung festgestellt, so erfolgt bei dieser medizinischen Indikation eine noch differenziertere genetische Untersuchung.
Die basale Labordiagnostik bei endokrinen Ursachen des Kleinwuchses wird als spezielle Wachstumsdiagnostik bei Kindern durch die einschlägige Bestimmung von IGF-l und seinem korrespondierenden Bindungsprotein IGF-BP3 durchgeführt. Beim größtenteils in der Leber synthetisierten IGF-l (Insulin-like-growth-factor-I) handelt es sich dabei um einen spezifischen körpereigenen Differenzierungs- und Wachstumsfaktor, der eine hohe Ähnlichkeit zum Wirkstoff Insulin zeigt. Zeigen die bei der Laboruntersuchung festgestellten Werte einen auffallenden Mangel an IGF-I, schließt sich hierbei in der Regel eine gezielte Hormontherapie mittels biogenetisch gewonnenen Wachstumshormonen an.
Sowohl zu einer aussagekräftigen Wachstumsdiagnostik als auch effizienter Therapiemethoden von Wachstumsstörungen beraten wir Sie in unser Facharztpraxis für Orthopädie in Steglitz gerne. Vereinbaren Sie einfach einen Termin bei Ihrer Orthopädie Steglitz.