Hammerzeh und Krallenzeh

Hammerzeh und Krallenzeh sind Fehlstellungen an den 2. – 5. Zehen und stellen die häufigste Zehenverformungen dar. Es besteht beim Hammerzeh meist eine Beugung im Mittelgelenk (PIP = proximales Interphalangealgelenk), seltener auch im Endgelenk (DIP = distales Interphalangealgelenk). Bei dem Krallenzeh besteht zusätzlich eine Ausrenkung im Grundelenk (MTP = Metatarsophalangealgelenk). Sehr häufig entstehen diese Fehlstellungen in Kombination mit einem Hallux valgus.  Die Hauptfunktion der Zehen kann dadurch beschrieben werden, die Kontaktfläche des Fußes in der Spätphase des Abrollens flexibel zu verlängern.

Hammerzeh

Ursachen

Im Stand nehmen die Zehen wenig Kraft auf. Der Fuß ruht auf der Sohle. Beim Gehen wird jedoch bis zu 80% des gesamten Auftrittsdrucks unter den Grundgelenken des 1. – 5. Zehenstrahls verteilt. Das Großzehengrundgelenk nimmt hierbei die größte Belastung auf. Die folgenden Zehen nehmen in absteigender Folge die restlichen Kräfte auf – das erklärt auch die Größe des Großzehengrundgelenks.

Muskuläre Dysballancen der Fußmuskulatur, Verletzungen der Sehnen in der Fußsohle, mechanisches Abdrängen durch den Großzeh bei bestehendem Hallux valgus, Instabilitäten der Fußwurzel-Mittelfuß-Gelenke sowie eine ganze Reihe weiterer Ursachen können zu Veränderungen und Störungen des Gleichgewichts an dem 2. – 5. Zeh führen.

Die Folge sind Schwellungen, Schwielen, Schmerzen und Fehlstellungen dieser Zehen.

Behandlung

Hammerzeh

Häufig kann man die Beschwerden ohne Operation mit den entsprechenden Einlagen und Fußbettungen sowie speziellen Übungen behandeln. Falls dies zu keiner ausreichenden und anhaltenden Linderung führt, sollte ein gezieltes operatives Vorgehen mit dem Patienten besprochen werden.

Alle notwendigen Operationen führen wir in Abhängigkeit der Begleitbefunde als ambulante oder stationäre Eingriffe durch.